Das Buch Esther

Die biblische Geschichte

Esther wird Königin

Persisches Relief von König Xerxes I.

Persisches Relief von Xerxes I. (pixgood.com)

Das Buch Esther spielt in Persien. Die Erzählung beginnt mit der Verstoßung der persischen Königin Waschti, weil sie sich weigerte bei einem Trinkgelage von König Xerxes zu erscheinen. Im ganzen persischen Reich werden schöne Jungfrauen ausgesucht, aus denen eine neue Königin gewählt werden soll. Unter ihnen ist auch die jüdische Waise Hadassa. Auf Rat ihres Vetters Mordechai verheimlicht sie ihre Herkunft und nennt sich Esther.

Der persische König Xerxes erwählt die schöne und anmutige Esther zu seiner neuen Königin.

Mordechai arbeitet als Beamter am Tor des königlichen Palastes in Susa. Zufällig belauscht er einen Plan zur Ermordung von König Xerxes und warnt mit Esthers Hilfe den König.

Königlicher Erlass zur Ermordung der Juden

Im persischen Palast von Susa ist Haman, der auch Agagiter genannt wird (vermutlich ein Nachkomme der Amalekiter, ein mit den Juden verfeindetes Volk), der höchste Regierungsbeamte. Aus religiösen Gründen weigert sich Mordechai, sich vor Haman zu verbeugen. Wütend und rachsüchtig beschließt Haman nicht nur Mordechai zu töten, sondern alle Juden im persischen Reich zu vernichten.

Als der Erlass bekannt wird, wehklagt Mordechai in Trauerkleidern vor dem Palast in Susa. So erfährt Königin Esther von dem bevorstehenden Genozid. Mordechai fordert Esther auf, sich bei König Xerxes für ihr Volk einzusetzen. Damit geht Königin Esther ein lebensgefährliches Risiko ein, denn das Hofprotokoll sieht bei ungerufenem Erscheinen vor dem persischen König die Todesstrafe vor.

Die Rettung der Juden durch Königin Esther

Das Purim-Fest erinnert an die Geschichte von Königin Esther

Das Purim-Fest erinnert an die Geschichte von Königin Esther

Doch König Xerxes ist gnädig. Als er Esthers Geschichte hört, wird er sehr zornig auf Haman, der das Leben der Königin bedroht. Haman wird an den Galgen gehängt, den er ursprünglich für Mordechai aufstellen ließ. Mordechai wird auf Hamans Posten berufen.

Esther und Mordechai erlassen mit Bevollmächtigung von König Xerxes ein zweites Dekret, das den Juden gestattet, am Tag des geplanten Genozids selbst für ihr Leben zu kämpfen und nun ihrerseits ihre Feinde zu vernichten. Zur Erinnerung an ihre Rettung durch Esther feiern die Juden das Purimfest. Purim (von dem hebräischen Wort „pur“) bedeutet „Lose“ und erinnert daran, dass Haman das Los werfen ließ, um den Zeitpunkt der Judenvernichtung zu ermitteln.

Esther – Bedeutung

Der Name Esther leitet sich vermutlich von dem altiranischen Wort star- ab und bedeutet Stern oder auch „die Leuchtende, Strahlende“ oder „die Sternenträgerin“. Der Name ist verwandt mit der babylonischen Göttin Ischtar.

Esthers hebräischer Name ist Hadassa, das bedeutet „Myrthe“.

Theologie

Im hebräischen Text im Buch Esther wird der Gottesname nicht explizit erwähnt - eine Besonderheit in der Bibel. Trotzdem schildert die Geschichte ein vertrauens-volles Gottesverhältnis zu einem befreienden, rettenden Gott in äußerster Notsituation.